„Es ist absolut super für beide Seiten.“
Arbeitssuchend mit 54. Wie Christoph Kienzl diese Herausforderung meisterte und zu seiner neuen Fixanstellung bei Haslinger Seifen & Kosmetik GmbH gelangte? In unserer Erfolgsgeschichte teilt er seine Erfahrungen und erzählt, was er an der Betreuung bei Job-TransFair als besonders hilfreich empfand.
Von der Befristung in die Arbeitslosigkeit
„Vier Jahre lang war ich bei einer größeren Firma im Gartenmöbelvertrieb beschäftigt, jedoch hatte ich immer wieder eine Befristung, weil sie mich nur saisonmäßig brauchten,“ erzählt Christoph Kienzl. „Im vergangenen Jahr haben sie umorganisiert und dann bin ich beim AMS gelandet und hatte keinerlei Perspektive, irgendwo neu anzufangen. Oft kriegt man nicht einmal Absagen und nach einer gewissen Zeit wird man lethargisch, weil keine Perspektive da ist.“
Der Sprung ins kalte Wasser
In dieser herausfordernden Phase erinnerte sich Kienzl an die positiven Erfahrungen, die er vor 10 Jahren bei Job-TransFair gemacht hatte und fasste einen Entschluss: „Ich wusste, dass ich mit „50+“ die Möglichkeit hatte, rascher einzutreten und setzte meinen Wunsch beim AMS recht energisch durch.“ Denn Christoph Kienzl gefällt das Konzept der Gemeinnützigen Überlassung und die Vorteile, die sich daraus für Arbeitssuchende und Partnerunternehmen ergeben: „Wenn’s gut geht, kann man sich gegenseitig testen und ausprobieren ohne dass man irgendeinen Schaden hat. Das ist absolut super für beide Seiten.“ Seine Beraterin legte Kienzl einen Kontakt zur Firma Haslinger und alles Weitere ging fast von selbst: „Ich bin ins kalte Wasser gesprungen, aber es hat sich super entwickelt und mein neuer Job gefällt mir sehr gut.“ Zusammen mit seiner neuen Kollegin kümmert er sich um die Anliegen der Kund*innen des Wiener Traditionsunternehmens, dessen Hauptprodukte Seifen, Duschgels und Körperpflegeprodukte sind. „Mir gefällt an meinem Job, dass ich so viel Gestaltungsfreiheit hab, dass es flache Hierarchien und kaum Bürokratie gibt. Außerdem sind die Kolleg*innen sehr nett und das ist mir besonders wichtig.“
Netzwerke aktivieren
Menschen auf Jobsuche rät Christoph Kienzl, sich zunächst einmal im Bekanntenkreis nach vorhandenen Netzwerken umzusehen. Sollte das nichts nützen, rät er dazu, beim AMS gezielt nachzufragen, welche Möglichkeiten es gibt, in anderen Bereichen eine Ausbildung zu absolvieren. „Es ist sehr wichtig, nicht in Lethargie zu verfallen, was aber schwierig ist, wenn man kein positives Feedback bekommt“, so Kienzl. „Ich habe zum Glück in meinem persönlichen Umfeld Menschen, die unterstützend waren, meine Tochter und mein Freundeskreis haben mir in dieser Phase sehr geholfen.“ Wichtig sei aber auch, den Arbeitsalltag sinnvoll zu planen und dem Tag eine Struktur zu geben. „Was ich auch noch sagen muss, es liegt an der Gesellschaft, dass viele annehmen, dass man ab 50 schwerfälliger und krank sei. Ich muss sagen, bei uns sind die meisten über 40 und es sind alle gewissenhaft und kaum krank“, so Kienzl.