„Endlich steh I wieder in da Kuchl!“
Goldene Herbstsonne in Döbling. Zahlreiche Familien und Ausflügler genießen die letzten milden Novembertage im Wienerwald und lassen sich in der Dorfschenke Neustift deftige Klassiker vom Heurigenbuffett schmecken. „Momentan ist Gansl-Saison, da gibt es viel für mich zu tun“, schmunzelt Manfred Koppatz. Der 49-jährige gelernte Fleischer schaffte mit Unterstützung von Job-TransFair den beruflichen Wiedereinstieg beim Traditionsheurigen. Zusammen mit acht KollegInnen ist er dafür zuständig, dass die Gäste satt und zufrieden nach Hause gehen.
Hier zählt meine Arbeit, nicht meine Vergangenheit.
Mit dem Slogan „Hier findet jeder einen Platz“ bewirbt die Chefin des Hauses, Barbara Kerzendorfer, ihre Gaststätte. Für Manfred Koppatz hat dieser Satz eine besondere Bedeutung, denn an seinem neuen Arbeitsplatz wird er trotz seiner bewegten Vergangenheit ohne Vorbehalte akzeptiert. „Am Fußballplatz hat sich bei mir früher leider ein Schalter umgelegt“, erzählt der glühende Austria-Fan. Heute lenkt Koppatz seine Begeisterung in geregelte Bahnen und betreibt in seiner Freizeit einen Fanclub mit 65 Mitgliedern. „Als Fußballfan ist es nicht immer leicht, am Wochenende zu arbeiten, doch die Arbeit ist mir wichtiger“, sagt Koppatz. Auch die zwei Stunden Wegstrecke nehme er gerne in Kauf, denn einen vergleichbaren Arbeitgeber hätte er schon lange nicht mehr erlebt: „Das Ambiente, die Chefin, der Chef, da läuft alles korrekt ab und es gibt eine richtig familiäre Atmosphäre“, erzählt er.
Training-on-the-Job hat geholfen
„Eure Hilfe war wichtig für mich, so bin ich wieder ins Arbeiten rein gekommen“, erzählt Manfred Koppatz über seine Betreuungszeit bei Job-TransFair. Nach zwei Jahren Jobsuche saß er 2017 im Büro von Personalberaterin Claudia Czesniczewski. Sie verschaffte ihm ein „Training-on-the-Job“ in der Betriebskantine des BFI Wien im 20. Bezirk, die von der Job-TransFair-Abteilung DIE KÜMMEREI betrieben wird. Mit einem ausgezeichneten Feedback von Arbeitsanleiter Peter Hofer in der Tasche, ging es zum Probekochen in die Dorfschenke Neustift. Mit seinem enormen Fachwissen und seiner kollegialen Art, überzeugte er auch Barbara Kerzendorfer, die Chefin des Hauses: „Herr Koppatz ist ein fleißiger und loyaler Mitarbeiter, der sich für keine Arbeit zu schade ist“, so die Heurigen-Wirtin. Es sei die richtige Entscheidung gewesen, ihn ins Stammpersonal zu übernehmen.
Manfred Koppatz´ Rat an Arbeitssuchende
Gebt die Hoffnung nicht zu schnell auf! Was soll ich sagen?
Mit meiner bewegten Vergangenheit, nach drei Herzanfällen und einer Knie-OP.
Trotz allem steh ich heute wieder in der Küche. Mir geht’s gut, denn ich hab was zu tun.